So - nun ausgeschlafen
Das Backstage ist ja eine Multi-Location. Überdachter Biergarten, Halle, Club, Kleinkunstbühne usw. Zudem gibt es wohl kaum eine Location in München, die besser mit dem ÖPNV zu erreichen ist. 2 Minuten von der S-Bahn Haltestelle entfernt. Das nur für die, die noch nie da waren. Am Donnerstag fanden 4 Konzerte zeitgleich statt, u.a. Clawfinger.
Temple Balls
Verstehe nicht, warum man da immer wieder auf Sleaze kommt? Für mich ist das normaler Melodicrock oder Hardrock. Auftritt war ordentlich bis gut, daß der Sänger nicht immer alle Töne trifft, merkte man vor allem, wenn die manigfaltigen Chöre eingespielt wurden und er dazu sang. Die haben das mit den Samples derart überzogen, daß sich teilweise gar niemand die Mühe machte sich ans Mikro zu stellen, während die eingespielt wurden. Sieht irgendwie blöd aus.
Reach
Schwierig. Um nicht ein anderes Sch-Wort zu verwenden. Das ist musikalisch schon auf hohem Niveau. Mir würde da auch der eine oder andere verfrickelte Song gefallen, aber die Stimme dazu geht halt gar nicht. Ständig diese extrem hohen Kopfstimme. Das passte halt auch so gar nicht zu den beiden anderen Bands. Und auch hier - das ist KEIN Prog, wie gerne geschrieben.
H.e.a.t
Eigentlich war ich ja nur wegen denen da und wäre ich nicht von Bernd mit einer günstigen Karte gelockt worden, hätte ich es mir, wegen den blöden Arbeitszeiten, trotzdem geschenkt, weil ich sie ja in Hamburg sehe. Aber das war echt jeden Cent wert. Die Setliste war wohl identisch mit der, die Bonne auf FB gepostet hat, nur daß noch Rise dazu kam. Was haben die die ersten 3 Songs Gas gegeben. Da dachte ich, bei der Hitze im Club, so kommt der Leckremo nicht über das komplette Set. Ein klein wenig hat er auch zurück gesteckt, aber nicht viel. Aber da sei ihm echt der eine oder andere Wackler in der Stimme verziehen. Manche Stellen sind auch grenzwertig hoch, die sang ja auch Grönwall nicht immer besonders gut. Das war von Präsentation und Intensität schon sehr, sehr intensiv. Ich habe selten ein lauteres Publikum bei einem kleineren Konzert gehört, wie hier. Das macht man schon gut, daß man hier keine komplizierten Sing Alongs präsentiert, sondern immer sehr einfache Sachen. Ob man ein Schlagzeug- und Gitarrensolo machen muß, da scheiden sich ja die Geister, ich hab da halt was zu trinken geholt. Und damit wären wir bei Dave Dalone. Über ihn habe ich ja schon ein paarmal gelästert, besonders seit er die Sache alleine macht. Aber der hat die 2 Jahre Pause mal wirklich genutzt. Der ist ein richtig guter Gitarrist geworden. Seinen Sound hat er auch leicht verändert - sehr fett nun - und es wird bei seinen Solos keine weitere Gitarre dazu gesampelt. So mag ich das.
Ich finde es übrigens gut, nur eine Zugabe zu spielen und nicht 3, 4 oder 5 und sich vor jedem Song nochmal betteln zu lassen. Zieht das ganze nur unnötig in die Länge. So war Punkt 23 Uhr (okay, 3 oder 4 Minuten drüber) Schluß. Das kommt der arbeitenden Bevölkerung zugute, da könnte sich so manchein Veranstalter eine Scheibe davon abschneiden.
Sound war bei allen 3 Bands überragend und im Zuge der Corona-Sache hat man im Backstage wohl in eine neue Lüftung investiert. Es war zwar heiß, aber eben nicht stickig. Wer da auf FB verfolgt hat, hat ja auch gesehen, daß Hank Erix (man nennt ihn auch Hans) da war und ausserdem habe ich natürlich, wie fast immer in der Region, den Peter von Munichshardesthits getroffen. Der war ob der Bühnenpräsenz von Leckremo auch sehr angetan.