Jede Band spielt auf der Tour jeweils eine Stunde und der Headliner wechselt im abendlichen Wechsel.
Der Tempel der englischen Rockmusik und das ehemalige Venue des Firefests war mit 1100 fast ausverkauft und die
Stimmung war von Anfang bis Ende bei Musikern und Publikum gleichermaßen fantastisch.
Für mich war das Betreten des Rock City der erste Gänsehautmoment. Nicht umsonst hatte ich mir Nottingham ausgesucht,
um diesen drei super Bands zu huldigen. Einige hier auf dem Board können aus eigener Erfahrung nachempfinden, was
für magische Momente das Firefest in dieser Halle hervorgerufen hat.
FM machten den Anfang und machten keine Gefangenen. Dank dem eigenen Soundmann hatten sie den besten Sound
des Abends und boten eine gute Mischung aus alten und auch neueren Songs.
Setlist:
-Synchronized
-I belong to the night
-Killed by love
-Someday (You´ll come running)
-Let love be the leader
-Everytime I think of you
-Tattoo needle
-That girl
-Bad luck
-Turn this car around
Alle Musiker mit extremer Spielfreude und bester Laune und Steve Overland, wie gewohnt, mit überragend starken Vocals.
Sie wurden extrem abgefeiert und irgendwie hat man sich gefragt, ob das schon der Höhepunkt des Abends war.
Einziger Kritikpunkt: die wohl fast zu 100% eingespielten Backing Vocals, ohne die aber die FM Songs wohl live nicht
umsetzbar sind. Aber das alte Sprichwort, "lieber gut eingespielt, als schlecht selber gesungen", kommt wohl hier zum Tragen.
Als nächstes waren Dare an der Reihe. Sie hatten es anfangs nach dem Feuerwerk von FM etwas schwer, überzeugten
aber ebenso mit einem mehr als gelungenen Auftritt. Im Gegensatz zu FM wurden alle Backings in überragender Manier von
Basser Nigel Clutterbuck und auch von Vinnie Burns live gesungen. Das war beeindruckend. Anfangs wurde der Schwerpunkt auf
eher neuere Songs gelegt. Die Stimmung, die bei FM herrschte, wurde aber spätestens bei den Blood from Stone Songs
"Wings of Fire" und "We don´t need a reason" wieder erreicht. Auch Dare überzeugten auf der ganzen Linie.
Setlist:
-Born in the storm
-Cradle to the grave
-Home
-Until
-Road to Eden
-Wings of fire
-We don´t need a reason
-Abandon
-Into the fire
-King of spades
-Return the heart
Headliner in Notts waren Tyketto, beziehungsweise Danny Vaughn mit seiner Begleitband. Denn Danny Vaughn ist eben Tyketto.
Waren Steve Overland und Darren Wharton schon gesanglich überragend, setzte Danny Vaughn noch einen drauf und riss die
Halle am Ende mit "Forever young" förmlich ab.
Im Vergleich zu den Album-Versionen setzte Danny Vaughn stark auf die Keyboard-Begleitung von Ged Rylands und dessen
überragende Backing Vocals- das war klasse.
Einen Gänsehautmoment bescheerte Vaughn, als er vor "Standing alone" eine ergreifende Ansage machte, die ihn zu Tränen
rührte. Er berichtete von den tollen Firefest-Erfahrungen im Rock City und den Gefühlen, sich alleine und unverstanden zu fühlen.
Zur Erklärung: Danny Vaughn war in den letzten jahren an Depressionen erkrankt und berichtete darüber sehr offen auch auf
Facebook. Als Leidensgenosse hatte ich mich ein paar mal über den Messenger darüber mit ihm ausgetauscht.
Am Sonntag schrieb er mir, dass er sich auf einem sehr guten Weg befindet und dass er wieder recht stabil sei.
Das merkte man ihm auch deutlich an. Er sang, als gänge es um sein Leben und sein Auftritt sprüte nur so von Energie.
So stark habe ich ihn noch nie gesehen.
Setlist:
-Reach
-Wings
-Burning down inside
-Lay you body down
-Strength in numbers
-Catch my fall
-Rescue me
-Standing alone
-Sail away
-The last sunset
-Forever young
Ein unfassbar genialer Abend. Kleine Anekdote am Rande: Ich hatte bei Tyketto plötzlich eine ziemlich ausgeflippte Dame
neben mir, die abging ohne Ende. Mein Kumpel Darren berichtete mir am Ende, dass sie die Freundin von Chez Kane war,
die wohl den ganzen Auftritt hinter mir stand und wohl wenig gesehen hatte, da ich das Drücken von hinten gekonnt ignoriert
hatte und ihr den Weg versperrt hatte. Kein Wunder, dass ich sie nicht erkannt hatte: sie hatte Klamotten an und das
Porno-Outfit im Schrank gelassen.
Standesgemäß ließen wir den Abend im Tap and Tumbler bei einigen Pints ausklingen.
Fazit: es hat sich mehr als gelohnt. Vor allem weil ich am Freitag noch Big Country live gesehen hatte. Ich war eigentlich
nur auf der Suche nach irgendeinem Konzert für Freitag Abend, ging ohne große Erwartungen hin und war überrascht,
wie viele Fans die auf der Insel ziehen und wie genial die live waren.
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